Eggenschwiler-Wiggli Stiftung
Veranstaltungen
Die Stiftung organisiert immer wieder Ausstellungen und andere Anlässe. Informationen dazu finden Sie hier.
Franz Eggenschwiler

Der weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Künstler ist schwer einzuordnen. Seine Kreativität fand vielfältige Ausdrucksweise in Glasmalerei, Objektkunst, Multiple, Grafik, Aquarell und Zeichnung, Schmuck, Siebdruck, Offset- und Holzfarbendruck. Franz Eggenschwiler schuf anfänglich Bilder, Skulpturen und Grafiken, ehe er 1967 begann, aus Fund-gegenständen und Abfällen Assemblagen und Objekte zu gestalten. Er entwickelte eine Objektsprache, die Symbol-funktionen ebenso nachspürte wie der Poesie alltäglicher Dinge. Dieser Perspektivwechsel liess ihn Berge von Schrott in eine Märchenlandschaft voller Magie und rätselhafter Zeichen verwandeln.
Aus seiner Faszination für den Druck-Vorgang entwickelte Eggenschwiler eine innovative Art des Holzdruckes. Er übertrug die Formen auf eine furnierte Holzplatte, sägte sie aus und setzte sie für den Druck – Struktur und Maserung einbeziehend – wieder zusammen. Viele seiner Holzdrucke basierten auf den berühmten «Telefonskizzen»-Zeichnungen, die er beiläufig beim Telefonieren kritzelte und die ihm als Ideengrundlagen dienten. Die Grafik wurde neben der Plastik zu einem Schwerpunkt seines künstlerischen Schaffens. Für Grafik und Zeichnen hatte er von 1981-1996 einen Lehrstuhl an der Kunstakademie in Düsseldorf inne, nachdem er 1980/81 dank eines Stipendiums des Deutschen Akademischen Austauschdienstes in Berlin tätig war.
Die Stiftung «Franz und Rosemarie Eggenschwiler-Wiggli» und das Stiftungshaus
1973 bezogen Franz und Rosemarie Eggenschwiler ein grosses, behäbiges Haus im Eriswiler Hinterdorf. Es bot anfangs genügend Platz für die unzähligen Werke und Objekte die sich unter seinem weitausladenden Dach sammelten, bis der Künstler 1991 seinem Wohnhaus gegenüber ein modernes Atelier baute. Glücklicherweise – denn nur so entging ein Teil seiner Arbeiten den Flammen, die das alte Haus 1993 bis auf die Grundmauern niederbrannten. Das Feuer brachte das Künstlerehepaar um sein gesamtes Hab und Gut – Rosemarie Eggenschwiler hätte es beinahe das Leben gekostet.
1997 wurde die «Franz und Rosemarie Eggenschwiler-Wiggli Stiftung» ins Leben gerufen. Ein langgehegter Wunsch des Künstlerpaares ging damit in Erfüllung: Seit Jahren gingen junge Künstler bei ihnen ein und aus, fanden Rat und künstlerische Orientierung. Mit der Stiftung sollen Nachwuchskünstlerinnen und -künstler gezielt gefördert und unterstützt werden. Das im selben Jahr erbaute Stiftungshaus bietet ihnen den nötigen Freiraum für eine kreative Entfaltung und dient als Begegnungsort des kulturellen Austausches. Nach dem Tod von Franz Eggenschwiler übernahm die Stiftung die Aufgabe, das Werk des Künstlers zu erhalten und zu verbreiten. Ein Teil seiner Arbeiten kann im Stiftungshaus in einer permanenten Ausstellung besichtigt werden. Zeitgenössischen Künstlern bietet die Stiftung mit wechselnden Ausstellungen eine ideale Plattform zur Präsentation ihrer Werke.
Lebenslauf
1930 | Geboren am 09. Dezember in Solothurn |
1946-51 | Lehre als Glasmaler, Besuch der Kunstgewerbeschule Bern |
1951-53 | Malschule Max Mühlenen, Bern |
1951-73 | Lebt und arbeitet in Bern |
1955-73 | Gründet mit Peter Meier, Konrad Vetter und Robert Wälti die «Berner Arbeitsgemeinschaft» |
1963-64 | Eidgenössisches Stipendium für angewandte Kunst |
1971 | Förderpreis des Kantons Solothurn |
1973 | Wohnsitz in Eriswil |
1980 | Kunstpreis Kanton Solothurn |
1980-81 | Stipendiat des deutschen Akademischen Austauschdienstes Berlin |
1981-96 | Professur für Zeichnen und Graphik an der staatlichen Kunstakademie Düsseldorf |
1993 | Das Wohnhaus in Eriswil fällt einem Brand zum Opfer |
1997 | Gründung der Franz und Rosemarie Eggenschwiler-Wiggli Stiftung |
2000 | Franz Eggenschwiler stirbt am 12. Juli an den Folgen eines Hirnschlages in Bern |